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Pressemitteilung: Fachtagung „Schule im Ganztag“

Sportkreis-Projekt lädt zu Austausch ein

Frankfurt am MainUnter der Leitfrage „Wie stellen wir uns aus Sicht des (organisierten) Sports den Ganztag vor?“ wurden am Donnerstag, den 11. Dezember 2025 im SAALBAU Titus-Forum in Heddernheim wertvolle Impulse und Expertise zur anstehenden Ganztagsbetreuung ausgetauscht. Organisiert wurde die Fachtagung vom Sportkreis-Projekt „Schulkids in Bewegung“ (SKIB).

Herausforderung Ganztagsbetreuung
Das Projekt „Schulkids in Bewegung“ setzt sich seit 2011 mit wöchentlichen Bewegungsangeboten an Frankfurter Grundschulen für mehr Bewegung im Alltag von Kindern ein. Aufgrund des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/2027 wird besonders eruiert, wie Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen auch zukünftig im Rahmen der Ganztagsbetreuung funktionieren können. Um die SKIB-Partnerschulen und -vereine bestmöglich in diese herausfordernde Thematik und die Überlegungen hierzu einzubinden, lud das Projekt zur Fachtagung „Sport im Ganztag“ ein.

Programm mit vielfältiger Expertise
Der Einladung folgten rund 40 Teilnehmer*innen aus Fachverbänden, Vereinen, die an Frankfurter Grundschulen tätig sind, sowie Schulleitungen und -verwaltungen. Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt e.V., stellte bei seiner Begrüßung die Ausgangsfrage, wie der Sport in Zukunft in den Ganztag integriert werden könne und welche Strukturen und Kooperationen dafür benötigt würden. Der organisierte Sport in Frankfurt zeichne sich nicht nur durch hohe Mitgliedszahlen und eine hohe Zahl an Aktivitäten und Veranstaltung aus. Er zeige darüber hinaus schon lange und dauerhaft seine Bedeutung für demokratische Entwicklung und als Lernort für Bildungsprozesse.

Nach der Begrüßung führten Eingangsstatements aus dem organisierten Sport und der Wissenschaft in die Thematik ein. Christian Kaufmann, Referent Schule und Verein beim Landessportbund Hessen e.V., berichtete von umfangreichen Diskussionen über die zukünftige Entwicklung von Sportvereinen, über die Frage, wie mehr Bewegung in der Schule integriert werden könne und ob die Vereine davon gestärkt würden. Er betonte, dass vor dem Hintergrund des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung an den hessischen Grundschulen weitere Veränderungen diesbezüglich zu erwarten seien.

Prof. Dr. Christopher Heim, Leiter des Arbeitsbereichs Sportpädagogik und Sportdidaktik am Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, referierte in seinem Impulsvortrag u. a. über die Befunde aus empirischen Untersuchungen. Diese zeigten, dass die häufigsten Kooperationen im schulischen Ganztag im Bereich von Sport- und Bewegungsangeboten stattfänden und dass es dort gelinge, Kinder aus sportfernen Familien zu erreichen.

Auf die Impulsvorträge folgten zwei Workshops in denen die Teilnehmenden, je nach spezifischer Perspektive auf den Sport und die Sportangebote in den Schulen, ausführlich von ihren praktischen Erfahrungen berichteten. Die Arbeitsgruppen wurden geleitet von Tim Döring, Referatsleiter Bewegungsförderung und internationale Jugendarbeit (Sportjugend Hessen e.V.) sowie Christian Kaufmann, der von Dr. Harald Seehausen, Vorstandsprecher und Leiter Kinder- und Familienzentrum SG Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiß, unterstützt wurde. Im weiteren Verlauf der Fachtagung standen Informationen zum aktuellen Stand im Mittelpunkt. Inhalt waren insbesondere rechtliche Regelungen, die Verantwortlichkeit der Trägereinrichtungen für das Ganztagsangebot und deren Finanzierung. Präsentiert wurden diese durch Christian Zimmermann (Generalist für den Schulsport, Staatliches Schulamt Frankfurt), Petra Heinicke-Mathieu (Staatliches Schulamt Frankfurt) und Patrick Hees (Stadtschulamt), welche in der anschließenden Diskussionsrunde ihre Expertise zur Verfügung stellten und ausgiebig Fragen der Teilnehmenden beantworteten.

Austausch und Diskussion für die Zukunft gewünscht
Bei der abschließenden Präsentation der Arbeitsgruppen wurde einhellig festgestellt, dass die unterschiedliche fachliche Expertise der Teilnehmenden aus Schulen und Sportvereinen wichtig sei und zu selten stattfinde. Roland Frischkorn resümierte: „Der Sport wird seinen Platz im schulischen Ganztag und passende Wege der Umsetzung finden. Jedes Stadion und jeder Sportplatz ist schließlich eine ‚Bildungsarena‘. Deswegen ist die weitere Entwicklung der Ganztagsschulen auch so wichtig.“ Er kündigte an, dass der Sportkreis mit den Ergebnissen der Tagung auch ein Treffen mit den sozialen Trägereinrichtungen für schulische Angebote in Frankfurt planen werde.

Der Sportkreis Frankfurt bedankt sich ganz herzlich bei allen Expert*innen für die Mitgestaltung des Programms und ihre wertvollen Impulse sowie bei allen Teilnehmenden für ihr Interesse an der Fachtagung und ihre wichtigen Erfahrungswerte.

Der Sportkreis Frankfurt e.V. ist die Dachorganisation der Frankfurter Turn- und Sportvereine und dem Landessportbund Hessen angeschlossen. Er vertritt die Interessen der rund 416 Frankfurter Turn- und Sportvereine mit über 340.000 Sportlerinnen und Sportlern nach innen und außen. Dabei unterstützt er die Vereine zum Beispiel bei Zuschüssen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung und Weiterentwicklung von Sportangeboten.

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